Über Gold

Gold (von indogermanisch ghel: glänzend, gelb) ist ein chemisches Element und Edelmetall. Das Symbol Au für Gold leitet sich von der lateinischen Bezeichnung Aurum, das Gelbe, ab.
Gold wird seit Jahrtausenden für rituelle Gegenstände und Schmuck sowie seit dem sechsten Jahrhundert v. Chr. in Form von Goldmünzen als Zahlungsmittel verwendet; es gehört somit zu den Münzmetallen.
 
Gold zählt zu den ersten Metallen, die von Menschen verarbeitet wurden. Mit seiner auffallend glänzenden gelben Farbe wurde es gediegen, also als Element, in der Natur gefunden, ließ sich sehr gut mechanisch bearbeiten und korrodierte nicht. Wegen der Beständigkeit seines Glanzes, seiner Seltenheit und auffallenden Schwere war sehr begehrt und wurde in vielen Kulturen vor allem für rituelle Gegenstände verwendet.

Die Goldgewinnung begann vermutlich in der Kupferzeit. Die leichte Legierbarkeit mit vielen Metallen, die moderaten Schmelztemperaturen und die günstigen Eigenschaften der Legierungen machten Gold als Werkstoff sehr attraktiv.

In Mitteleuropa lassen sich goldene Gegenstände seit dem zweiten Jahrtausend v. Chr. nachweisen, in Südosteuropa bereits ab ca. 4000 v. Chr. (Gräberfeld von Warna). Es wurde auch im goldenen Hut von Schifferstadt und der Himmelsscheibe von Nebra verarbeitet.

Die Ägypter beuteten Vorkommen in Oberägypten und Nubien aus. Die Römer nutzten Fundstätten in Kleinasien, Spanien, Rumänien und Germanien.

Die früheste Dokumentation stellt die weite Seefahrt der griechischen Argonauten zum Goldenen Vlies nach Kolchis dar.

Das Alte Testament spricht vom Goldenen Kalb, das sich die Israeliten als Götzenbild herstellten, während Moses die Zehn Gebote empfing, und vom Goldland Ophir. Das Neue Testament erwähnt Gold (neben Weihrauch und Myrrhe) als eines der Huldigungsgeschenke der Weisen aus dem Morgenland für den neu geborenen Jesus (siehe Matthäusevangelium, Kapitel 2, Vers 11).

Auch in Südamerika und Mesoamerika wurde schon sehr früh Gold verarbeitet. So beherrschten beispielsweise die Mochica in Peru bereits Anfang des ersten Jahrtausends die Legierungsbildung (Tumbago) sowie die Vergoldung und stellten Gegenstände für rituelle Zwecke aus mehreren Kilogramm Gold her.

Die Gier nach Gold wurde auch zum Grund für Kriege, Plünderungen und Eroberungszüge. Goldfunde in Mittel- und Südamerika lockten nach den Fahrten von Christoph Kolumbus europäische und insbesondere spanische Eroberer an, die Gold in Galeonen nach Europa brachten. Spanien wurde so eine Zeit lang zur reichsten Nation Europas, aber die indigenen Kulturen wurden dadurch zerstört.

Immer wieder lockten Goldfunde große Scharen von Abenteurern an. Im 19. Jahrhundert kam es auf verschiedenen Kontinenten zu Goldrausch genannten Massenbewegungen in die Gebiete großer Goldvorkommen; Beispiele hierfür sind der kalifornische Goldrausch im Jahre 1849 und der Goldrausch des Jahres 1897 am Klondike River in Alaska. Auch in Australien und Südafrika kam es zum Goldrausch. Kaum einer der Goldsuchenden wurde jedoch durch bergmännischen Goldabbau oder Goldwäsche reich.

Auch heute führt der schwankende Goldpreis oft zu sozialen Verwerfungen: So führt ein fallender Goldpreis in Südafrika zu einer starken Verarmung des von der Goldproduktion lebenden Bevölkerungsteils. Im brasilianischen Amazonasraum ist der informelle Goldabbau durch Garimpeiros oft mit schwerwiegenden sozialen und ökologischen Folgen verbunden.